15.12.2018

 

Zu einer Begehung des ehemaligen Burggeländes der Westerburg hatte Herbert Böhmer am 14.12.2018 Vertreter der Oldenburgischen  Landschaft eingeladen.

Dr. Jörg Welp, zuständig für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Landes- und Kulturgeschichte, Archäologie und stv. Geschäftsführer der Oldenburgischen Landschaft und weitere Mitarbeiter, sowie Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Archäologische Denkmalpflege unter Leitung von Dr. Jörg Eckert nahmen die Einladung gerne an.

 

Ein historisch bedeutender Ort, keine Frage, da waren sich alle Fachleute einig. Archäologische Ausgrabungen sind hier aber nicht zwingend erforderlich, da keine Schäden durch Bodeneingriffe oder Bodenerosionen zu erwarten sind.

 

Der Standort der ehemalien Burg und des späteren Vorwerks auf einer Wiese, ca 200-300 Meter östlich/nordöstlich der Hofgebäude des Landwirtes Herbert Böhmer in Westerburg, Gemeinde Wardenburg, ist noch heute erkennbar. Unebenheiten, Vertiefungen und Aufschüttungen, sowie der noch vorhandene Burgbrunnen, lassen eine genaue Lagebestimmung zu. 

 

Im Jahr 1359 wurde die Burg erstmalig urkundlich erwähnt. Nach der Zerstörung der Wardenburg im Jahre 1342 wurde die Burg demzufolge vor 1359 erbaut; 1423 schwer zerstört, wieder aufgebaut und um 1537 endgültig zerstört. Auf dem Burgelände und den benachbarten Flächen wurde um 1576 das Vorwerk vom Grafen Johann VII errichtet. Man muss sich darunter einen "landwirtschaftlichen Betrieb" vorstellen, der u.a. auch den Grafensitz in Oldenburg mit Lebensmittel versorgte. Nach dem Tod Graf Anton Günthers 1667 kam das Vorwerk durch Erbschaft in den Besitz des dänischen Königshauses. Am 5.10.1781 wurde das schon ziemlich heruntergekommene Vorwerk stückweise verkauft, u.a. erwarb Johann Hinrich Wilken die zerfallenden Gebäude und Teile der umliegenden Landflächen. Sein Schwiegersohn und der spätere Hofbesitzer Johann Böhmer ebnete die Flächen in den folgenden Jahren. Dabei wurden auch Bodenfunde registriert und dem Landesmuseum in Oldenburg übergeben. 

 

 

Das ehemalige Gelände der Burg in 3D

Im Auftrag des Landesamtes für Geoinformatik und Landesvermessung Niedersachsen werden Luftaufnahmen erstellt, um dreidimensionale Ansichten und Laserscans anfertigen zu können. Die Höhen werden durch Laserpunkte exakt erfasst.

Sehr gut erkennbar sind die Umrisse der Burganlage, rechts im Bild.  Da Teile des Geländes eingeebnet wurden, gibt es Unterbrechnungen bei der Linienführung.

Links im Bild, der Hof der Familie Herbert Böhmer.

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs-und Katasterverwaltung © 2019
 
Westerburg - ein historisches Dorf an der Hunte 0